Ich höre immer wieder, auch auf Veranstaltungen die von Queers organisiert und geleitet werden, dass es heutzutage völlig egal sei, ob diese „hetero oder schwul“ seien…
Aber hier ist – wie so oft – der Glaube der Vater oder die Mutter des Gedankens! Viele haben die „schrecklichen“ Attentate auf vornehme hetero und auch auf schwule Clubs ausserhalb der Schweiz bereits wieder vergessen. Wobei ich mich immer frage: Wer ist verantwortlich für die Sicherheit der queeren Gäste? Oder findet „sowas“ bei uns einfach nicht statt?
Auch Zeitungsberichte aus Zürich über Angriffe auf „sichtbar Schwule“ auf ihrem Heimweg oder Hinweg sind bereits vergessen. Schwule haben ein kurzes Gedächtnis!
Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass Hetero/as sich unter Queers begeben. Nun ist ist nicht anzunehmen, dass ein antischwuler Hetero auf eine „solche Veranstaltung“ kommt, um uns blöd anzumachen. Aber gewisse Typen sind durchaus bereit, in der Gruppe aufzumarschieren, um Stunk zu machen, wenn ihnen langweilig ist. Diese Gefahr ist auf jeden Fall im Auge zu behalten!
Ich war Anfangs Juni an der Anderland-Veranstaltung im Dreispitz. Tatsächlich war die Stimmung ähnlich derjenigen auf dem „Schiff“. Das Wetter hielt relativ gut. Der DJ liess am frühen Abend Raum für Gespräche. Aufmarschiert sind Jung und Alt aller Geschlechter. Vom scheuen Tüntchen bis zu „Führungskräften“ und Politiker. Nach der Dragqueen-Show bin ich dann abgezogen, weil es mir anschliessend zu laut wurde.
Warum ich da überhaupt hingehe? Um alte Bekannte zu sehen, oder mit dem einen oder anderen zu reden. Um sichtbar zu machen, dass man alt und schwul sein kann, ohne sich in einem Loft zu verkriechen, oder nur schnell mit dem aktuellen Lover aufzutauchen. Ja, es waren auch „treue Paare“ anzutreffen, an diesem „bunten Treiben“. Und man kann den Tisch wechseln oder die Gesprächspartner – wenn das Thema zu weit weg ist! 😉
Ich habe immer gesagt: Jede Religion hat ihr Bet- und Feierhaus. Wir auch – zum Feiern – und das wandert nun von einem Ort zum andern – zum Entspannen! Früher musste man fast jeden Abend in der Gaybar entspannen, um daselbst die „andere“ Spannung aufzubauen, die nicht unter Heterosexuellen so schnell zu finden war.
Peter Thommen_68
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