Ab September 1982 erschien Thommens Senf als kleine Rubrik im Informationsblatt „Basler Gay Zeitung“… (1. Thommens Senf, in der BGZ Nr. 6, im Freundesanzeiger Nr. 44, Sep 1982 beigelegt)
Über Kleinasien gelangte das Gewürz, das auch als Heilmittel dient, nach Griechenland und ins Römische Imperium.
Als der Evangelist Markus (1) sein Gleichnis mit Senf würzte, war das kleine Korn bereits seit langem bekannt. Die Chinesen kultivierten Senf schon vor 3000 Jahren. Über Kleinasien kam das Ackerkraut nach Griechenland. (2)
Was soll „Thommens Senf“ eigentlich? „Er soll den Neulingen und den zurückgezogen Lebenden zeigen, dass das „Milieu“ so schrecklich nicht ist. „Nette Gemeinheiten“ sollen Leute charakterisieren und zeigen, dass jeder persönliche Krieg untereinander lächerlich ist! Viele gehen auch nicht mehr in ein Lokal, weil sie da Schlechtes erlebt haben, oder weil über sie getratscht wurde. Aber damit bestraft man nur sich selbst!“ (Senfwochenblatt Nr. 13, 28.3.1997)
Hier der erste Jahrgang 1992 (PDF)
Seit gays im Internet cruisen und surfen, hängt also auch Thommens Senf da drin. Und vielleicht bleibt der eine oder andere an einem Text hängen. Entweder weil er lachen, oder nachdenken muss…
(1) Gleichwie ein Senfkorn, wenn das gesät wird aufs Land, so ist’s das kleinste unter allen Samen auf Erden; Markus 4.31
(2) Im alten Rom empfahlen Ärzte Senf als Aphrodisiakum und Mittel gegen Schlangenbiss, Haarausfall, Aussatz und Läuse. Das erste bekannte Senfrezept notierte der Römer Columella.
Senf war schon immer ein globales Produkt. Seine wertvollen Inhaltsstoffe und förderliche Wirkung auf die Verdauung wurden sowohl im alten China als auch im Ägypten der Pharaonen geschätzt. In Europa befahl Karl der Große im Jahre 795 den Senfanbau. Das hatte zur Folge, dass sämtliche Wirte im Mittelalter Senf servierten, eben ihren „Senf dazu gaben“ – ob die Gäste ihn bestellt hatten oder nicht.
40 Senfarten gibt es, von scharf bis süß, von fein bis grob. Jeder benutzt ihn, aber kaum einer kennt den Scharfmacher wirklich, der unseren Alltag würzt. Wir lieben ihn, obwohl er uns die Tränen in die Augen treibt. Senf hat viele Geheimnisse, er kann schärfen und heilen.