
„Erster anti-imperialistischer CSD in Basel“ (KI)
… um eine „internationalistische“ anti-kapitalistische Demo und dann Veranstaltung im k-Haus durchzuführen. „Queer as in Free Palestine“ Dabei geht es um die Verbindung eines Kampfes von Queers mit dem Freiheitskampf der Palästinenser. Der Anspruch auf den „grösseren Kampf“ gegen Rassismus und Kolonialismus in der Welt wird gestellt. (Das erinnert mich an den „hs Nebenwiderspruch“ der Linken in den 70ern)
In sowjet-Zeiten galt immer diese „grössere internationalistische Dimension“. Vergessen: Das kommunistische Kuba wollte HIV-Betroffene anfänglich in Lager sperren. 2010 entschuldigte sich Fidel Castro (aber es war glaub seine Tochter) für die Menschenrechtsverletzungen gegenüber Homosexuellen. Wie eine Veranstaltung aus den ‚linken 80er Jahren‘ kam mir das ganze im k-Haus auch vor. Die Flugblätter haben erkennen lassen, dass KeineR in der Organisation etwas vom „Kampf der Queers in der Welt“ versteht.
Die „Milchjugend“ schrieb auf ihrer hp „Um unsere Wut an bedrohten queer und trans Leben zu teilen, und um Solidarität zu zeigen mit intersektional marginalisierten queeren und behinderten Personen, sowie unseren Genoss*innen in Gefangenschaft.“ (Ein Bild mit den progressiv Elementen oben, aber ohne Regenbogen! An dessen Platz ist es schwarz mit einem rosa Winkel auf einer Linienseite stehend: „CSD Basel“) Die Aufrufblätter, die am Boden vor dem Hirscheneck klebten, enthielten ein rotes Dreieck auf der Spitze und ein anderes einen Krokodilsschädel. Das sei ein „Hamas Dreieck“ und der Schädel Symbol für Gewalt gegen jüdische Menschen, belehrte mich eine KI.
Ich begab mich an die Abschlussveranstaltung um 17 Uhr im k-Haus. Es gab Essenstände im Vorbereich und in einem Raum waren Stühle gestellt und Sitzkissen gelegt. Angesagt waren „politische inputs“ und „Drag-Performances“. Zwei Palästina-Fahnen und eine PP-Flag hingen an einer Wand des Input-Raumes. Blätter mit Awareness-Konzept und einer Liste von no-gos (u.a. Antisemitismus, Zionismus) hingen da und aufgelegt waren postkartengrosse Zettel für Solidarität mit zwei Queers in Armenien.
Kurz nach 17 Uhr trat eine Transgenderperson in einem wohl traditionellen Kleid aus den Philippinen auf, die einen etwa einstündigen Vortrag mit Lichtbildern in englischer Sprache hielt. Sie erzählte von ihren Buchstaben+ Leuten und ihren Organisationen im Land und auf den Inseln. Irgendwie erzählte sie von vielen Stützpunkten für Queers und einer Art Volksarmee, wohl um das Internationale hervorzuheben?
Ich sah im Publikum mehrheitlich Frauen und etwa drei Transgenderpersonen. Eine davon mit viel glitzernder Kleidung und Taschen und Ketten… Wie das Schwule schon immer kennen 😉 Jedenfalls fand keine Drag-Performance statt, wie angekündigt. Das Publikum bestand aus „Millenials“. Ich bin nicht an der Demo gewesen, denn ausser der „Milchjugend“ hat keine Queerorganisation darauf hingewiesen. Ich denke, dass schon 2019 versucht worden ist, den bisher letzten CSD der habs zu unterlaufen und Vermummte haben gar nicht in die Demo gepasst. Sowas haben wir als Schwule nie gebraucht! 😉
Peter Thommen_75, Schwulenaktivist, Basel
Medienmitteilung der habsqueer Basel zu diesem CSD vom 19.10.25
Ethnopsychoanalytiker Paul Parin zu 20 Jahre Stonewall (1989) – Zur Bedeutung von Schwulen- und Lesbenbewegung und Frauenbefreiungsbewegung, siehe S. 6 der Broschüre!
